Die Lernwerkstatt

Warum eine Lernwerkstatt?

Pflegende Angehörige kommen zu ihrem pflegerischen oder betreuerischen Auftrag, ohne die Dimensionen dieser Arbeit zu erahnen. Sie engagieren sich sehr und geben ihr Bestes. Die Motivation ist beispielhaft. Was ihnen fehlt, ist ein Ort, an welchem sie ihre Erfahrungen aus der häuslichen Pflege reflektieren und sich die notwendige Kompetenz aneignen können. Eine moderne Lernwerkstatt, die auch die neuen Medien nutzt und einbezieht, ist der Ort, an welchem die Reflexion und der Kompetenzerwerb stattfinden können. Sie ermöglicht, den Bedarf an Pflege‐ und Betreuungsleistungen proaktiv zu beeinflussen.

Drei Lernorte

Durch das Lernangebot in der «Wirkstatt LQ - Die Lernwerkstatt für Pflegende Angehörige» entwickeln die pflegenden Angehörigen
ihre Kompetenz gezielt, je nach Bedürfnis, an drei Lernorten weiter:

• In der Lernwerkstatt in Siebnen
• Zuhause mit häuslichen Schulungen
• Mit der Onlinelernplattform

Lernwerkstatt

Hier bekommen die pflegenden Angehörigen von ihrem Coach eine ganz individuelle Unterstützung, um die alltäglichen Aktivitäten über die eigene Erfahrung zu verstehen und verschiedenartig zu gestalten. Dabei geht es darum, die körperliche und psychische Belastung möglichst zu senken. Die oft grosse praktische Erfahrung der pflegenden Angehörigen wird als Basis für die Lern- und Entwicklungsprozesse genutzt und es werden ganz individuelle Lösungen und Ideen für die alltäglichen Herausforderungen entwickelt.

Häusliche Schulungen

In vielen Situationen ist es hilfreich, die Kompetenzentwicklung im häuslichen Umfeld zu realisieren. Diese «Alltagsnähe» hilft Schwellen zu überwinden und gemeinsam mit dem Coach einfache, praktikable Ideen zu entwickeln, um den Alltag zu erleichtern. Die Wirksamkeit aller Beteiligten kann direkt erhöht werden.

Onlinelernplattform

In die Pflege und Betreuung ist oft das ganze Familien- und Beziehungssystem involviert. Die Onlinelernplattform unterstützt die Lernprozesse der einzelnen pflegenden Angehörigen und der ganzen Familie durch kleine Filme, Artikel und die Abbildung des individuellen Lernprozesses.

Zusammenspiel der drei Lernorte

Wir leben in der Zeit der Digitalisierung. Im Pilotprojekt «Lernwerkstatt für Pflegende Angehörige» wird die Frage gestellt, wie die Lern‐ und Entwicklungsprozesse durch das Zusammenspiel von analoger Auseinandersetzung und den neuen digitalen Möglichkeiten gestaltet werden kann, dass daraus möglichst grosse Selbstständigkeit und Lebensqualität entstehen kann.

Konkret stellen sich Fragen wie:

• Wie können Videoaufnahmen der Lernsequenzen in der Lernwerkstatt für das Weiterentwickeln zu Hause
  genutzt werden?
• Wie kann die Onlinelernplattform genutzt werden, um die Familien zuhause zu unterstützen?
• Wie kann die Onlinelernplattform individualisiert werden, dass Beispielvideos, Anleitungen etc. die Familien wirklich unterstützen und nicht überfordern?
• Wie können neue Medien genutzt werden, dass (mit Einwilligung der Familien) Dienstleister wie Spitex, Rotes Kreuz oder Pro Senectute den Lernprozess ebenfalls gezielt unterstützen können?

Lernthemen

Die «Lernwerkstatt für Pflegende Angehörige» ist in der Lage, zu allen pflegerischen und betreuerischen Fragen und Themen der pflegenden Angehörigen Lernangebote zu gestalten. Grundlegend ist die Unterstützung der alltäglichen Aktivitäten. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von Pflegetechniken oder Tipps und Tricks. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Interaktionsfähigkeit der pflegenden Angehörigen, welche ihnen ermöglicht, sich selbst zu schonen und dem unterstützten Menschen die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit zugesteht. Immer mit dem Ziel, dass mehr Selbstständigkeit entstehen kann.

Das Angebot für die pflengenden Angehörigen und di wird in der Lernwerkstatt und während der häuslichen Schulung im gemeinsamen Gespräch mit dem Coach entwickelt. Es orientiert sich an den Herausforderungen und Bedürfnissen aller Beteiligten in der Familie.

Coach

Die LeiterInnen und Coaches in der «Lernwerkstatt für Pflegende Angehörige» begleiten die pflegenden Angehörigen. Sie verfügen über eine Ausbildung als Pflegende HF und SpezialistIn für angewandte Kinästhetik.